Schießanlagen werden Friedbert Weiß gewidmet
Oberkirch. Die Sonne lacht, der Sommer ist in voller Fahrt. Grund genug für die Oberkircher Schützen, die Bänke und Tische ins Freie zu tragen, die Getränke im kühlen Schatten zu parken und den Grill anzuschmeißen. Das Sommerfest im Schützenhaus Oberkirch war dieses Jahr aber nicht nur ein Dankeschön des Vereins an seine Mitglieder für die tatkräftige und ehrenamtliche Unterstützung während des Jahres, sondern auch ein Dankeschön an den 2011 verstorbenen und langjährigen Oberschützenmeister Friedbert Weiß. Die Schützengemeinde in Oberkirch hat Weiß einiges zu verdanken, nicht zuletzt ihr modernes Vereinsheim. Als im Jahre 1968 der Schützenverein vom Gelände des Grünen Baums in Ödsbach nach Oberkirch umziehen musste, war Weiß die treibende Kraft hinter der Aktion Neubau. Unter seiner Leitung wurde von ’68 bis ’72 die Schießanlage in der Raiffeisenstraße errichtet. Als technischer Leiter der Oberkircher Fa. Streif und Kassier des Schützenvereins, hatte Weiß nicht nur die Bauplanung, sondern auch die Finanzierung in seinen Händen. Mit viel Herzblut und Eigeninitiative gelang es Weiß die neue Schießsportanlage schon im Jahre ’73 fertigzustellen und gemeinsam mit dem damaligen Oberschützenmeister Alfred Zipf einzuweihen. Weiß, der 1957 zu den Gründungsmitgliedern bei der Wiedergründung des Schützenvereins Oberkirch zählte, war kein Mann, der sich auf diesem Dienst an der Schützengemeinschaft ausruhte. Im Jahre ’78 übernahm er selbst die Würde des Oberschützenmeisters und somit auch die Verantwortung für die wachsende Schützengemeinschaft in und um Oberkirch. Bis ins Jahr 1994 lenke Weiß 17 Jahre lang die Geschicke des Vereins, bis er zufrieden und stolz auf seine Leistungen blickend, die Zügel an Karl-Heinz Teuscher weitergab. Für seine Verdienste an der Schützengemeinschaft wurde Weiß ’95 in die Ränge der Ehrenoberschützenmeister erhoben. Doch dies sollte noch nicht das Ende seiner tatkräftigen Tätigkeit als Vorstand und Mitglied des Schützenvereins sein. Im Jahre 1995 wurde das Schützenhaus unter der Leitung von Kurt Teuscher durch zeitgemäße Umbauten und Erweiterungen für die Zukunft fitgemacht. Eigentlich wollte Weiß sich bei dieser Angelegenheit im Hintergrund halten. Als jedoch Kurt Teuscher unerwartet während der Umbaumaßnahmen verstarb, war es erneut Weiß, der für die Gemeinschaft in die Bresche sprang und den Umbau zu Ende führte. Dies sollte nun aber seine letzte große Baustelle sein. Von dort an war Friedbert Weiß ein gern gesehener und reger Teilnehmer des sonntäglichen Stammtischs und Organisator der Tombola für das jährliche Brezelschießen. Umso erschütterter war man, als die Schützengemeinschaft von seinem Tode erfahren musste. Seine Verdienste an der Gemeinschaft lassen sich mit Dankesworten kaum ausdrücken. Deshalb beschlossen die Schützen, als Dank und Anerkennung, Friedbert Weiß ihr Vereinsheim zu widmen. Die Anlagen des Schützenverein Oberkirch tragen von nun an den Namen „Friedbert Weiß Schießsportanlage“. Ein Dankeschön in schlichter Schrift, das seinem Namensgeber sicher gefallen hätte. Stellvertretend nahm seine Frau Kathi Weiß die Ehrung für ihren verstorbenen Mann entgegen.
